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Hier und Jetzt I

Daniel Ambühl                    Thomas Primas

 

Das Fischgericht

Geheimnis und Kultur

Mit Reproduktionen aller Bilder, dem gesamten Text, Einführung und Erläuterungen

 

 

Friedrich Weinreb gewidmet  

 

Steintisch Verlag  1997
ISBN 3-908508-00-02

 

 

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Das Original des Buches «Das Fischgericht» ist ein Unikat.
Der Buchdeckel wurde von Daniel Ambühl zwischen 1993 und 1995 in einem langwierigen und vielschichtigen schöpferischen Prozess geschaffen. Die Themenelemente fügten sich zusammen in einem fragenden Tasten nach den Fundamenten der Kultur. Bilder tauchen aus dem Unbewussten auf, wenn man die Kultur nicht einfachhin beurteilt, sondern sich der Frage öffnet nach ihren Ur-Teilen, die sie zusammenhält. Diese Bilder formten sich langsam aus, nahmen in zahllosen Einzelteilen Erscheinung an, wurden gegossen und zu einer Szenerie zusammengefügt, die eine Geschichte über die Kultur erzählen könnte.
Was zieht einen Dichter mehr an als eine Bühne, auf der die Schauspieler schon bereit stehen, um ihren Text zu sprechen? 1994 wurde Thomas Primas eingeladen, zu diesem Schauspiel einen Text zu schreiben, und er nahm gerne an.
Eine ganze Welt lag vor ihm und wartete auf das Gespräch. Und das Gespräch weitete sich bald aus, nicht nur auf die Auseinandersetzung mit dem marxistischen Philosophen im damaligen Hause Ambühls in Ostberlin oder auf die Zwiesprache mit dem noch ungeborenen Kind, dessen Lachen bald das Leben der Familie Alibühl erhellen würde, sondern auch auf die vielen Menschen., Bücher und
Ereignisse, die in dieser Zeit ins Leben kamen.
Für die so entstandene Geschichte fand Daniel Ambühl eine ganz neuartige Bildsprache mit ihren eigenen Stilmitteln, um der Gestalt und der Bewegung des Traumes zu genügen, und er schuf die Bilder, die in diesem Buch zu bewundern sind .
Ist es nicht immer so: Was ili Entstehen begriffen ist - sei es ein Kunstwerk, sei es ein neues Leben -, zieht die ganze Aufmerksamkeit auf sich hin und verwandelt all das, was mit ihm in Berührung kommt. So möchten Daniel Alibühl und Thomas Primas mit diesem Buch die Geschichte einer Verwandlung, einer Empfängnis erzählen, die vielleicht ili gleichen Sinne berühren könnte wie die N achricht einer Geburt, eines neuen Lebens.
Es mag nun an der Zeit sein, die alte Klage vom Untergang der Kultur fahren zu lassen und eine neue Melodie zu singen.
Nicht alter Wein in neuen Schläuchen oder neuer Wein in alten Schläuchen; neues Leben soll es sein, das auf neuen Denkwegen seine Richtung findet. Die Denkwege mögen zwar im Grunde uralt sein, doch sind sie mit neuern Mut gewagt.
Jede Zeit muss sich der Frage nach dem Geheimnis in der Kultur frisch und mutig wieder stellen. Die Antwort ist nicht endgültig zu geben, sondern erhält ihre Gültigkeit ili Wagnis hier und jetzt.