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Lieber Urs

Du hattest hoffentlich ein erbauliches Gespräch mit den Vertretern der Stadt. Gestern erhielt ich einen Brief von Frau Lienhard, in welchem Sie sich entschuldigt, dass Sie nicht an meiner Vernissage von Morgen, Donnerstag, 3. September, teilnehmen kann. Eine solch förmliche Abmeldung der Leiterin des Helmhauses, war für mich ein Novum und ich denke, dass dies vielleicht schon indirekte Auswirkungen Deiner Kontakte mit den Kulturbehörden der Stadt sind.

Nach unserem Gespräch habe ich mir mein Projekt nochmals durch den Kopf gehen lassen. Da mir nun klarer geworden ist, dass die Festschrift eine separate Drucksache sein wird, mit Bildmaterial, das in Zusammenhang mit der Gestaltung des Festaktes im Hallenstadion steht, habe ich versucht das Konzept des Buchunikates neu zu formulieren und zu präzisieren.

Das Buchunikat soll als "Wanderpokal" für eine bestimmte Zeit ausgewählten Personen zur Verfügung gestellt werden. Das Buch wird jeweils von einem Vertreter der Privatbank übergeben und kann von der beschenkten Person für eine festzulegende Dauer genutzt werden. Der Name des Beschenkten wird nach Rückgabe in das Buch eingetragen. Ausserdem können auch Kommentare, Anmerkungen und Ergänzungen des Beschenkten in den Textteil aufgenommen werden. Das Buch erhält damit einen dynamischen, interaktiven Charakter.

Das Buchunikat

Das Buch ist in einem stabilen, aufwendig gearbeiteten Holzkasten aufbewahrt. Originalteile des Reliefs führen in Bändern um den Buchkasten herum. Das Behältnis trägt den Namen des Buches und den Namen der Stifter.

Das Buchunikat sieht von Aussen wie ein Prachtband aus vergangenen Zeiten aus: Holzdeckel, Ledereinband, verschiedene Beschlagteile aus Gold, Silber, Edelsteinen: Die ganze Pracht der materiellen, erscheinenden Welt. Wenn das Buch geöffnet wird, erscheint es uns als Werk der Spitzentechnologie, mit einem State of the Art Flachbildschirm und einem einfachen Bedienteil. Damit kann nun das Buch in seinem Inneren auch nicht mehr die Struktur des klassischen Buches haben, sondern soll die modernen Technologien der Hyperlinks verwenden, also eine individuelle, selektive Erforschung der Text- und Bildsubstanz ermöglichen. Der Grundtext bleibt aber das klassische Buch. Eine illustrierte Erzählung über das Hauptthema "Werte verbinden", "Vertrauen" o. ä.

Zu den wichtigsten Passagen und Stichworten des Textes , aber auch zu den markanten Elementen der Bilder sind auf weiteren Ebenen vertiefende Informationen, Verweise und Zusammenhänge angeboten, die mit Hyperlinks aufgerufen werden können. Das Buch kann also auch zum "Surfen" benutzt werden.

Das Buch ist damit selber ein Objekt unter dem Titel "Werte verbinden". Es führt die Texte und Bilder der ursprünglichen Autoren mit Anmerkungen, Ergänzungen und Beiträgen der in der Gegenwart Beschenkten zusammen. Das Buchunikat ist damit ein dynamisch mit dem Kreis seiner Leser wachsendes Buch. Es wird immer wieder aktualisiert, erweitert, und ist damit ein Buch als lebendiger Organismus. Dies entspräche exakt den Intentionen der heutigen, modernen, "demokratischen" Informationstechnologien. Die Beiträge zu diesem dynamishen Buch werden aber nicht von "Jedermann" angefügt, sondern stammen alle aus dem erlesenen Kreis derjenigen, denen das Buch temporär anvertraut wird.

Im übrigen habe ich auch kurz mit Thomas Primas über das Projekt gesprochen. Wie ich Dir schon angetönt habe, ist er gegebenenfalls gerne bereit nach Kräften an diesem Projekt teilzunehmen. Selbstverständlich sind aber für ein solches interaktives Buch auch noch andere Fachleute beizuziehen, die insbesondere das technische Layout der "Apparatur" und die Umsetzung der Layoutvorgaben für den Inhalt betreuen.  

 

 

 

 

 

 

 

 

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