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Detail aus dem Tableau 1914 bis 1930

 

Der zerbrochene Spiegel

Eine Reflexion ist nicht mehr so möglich, dass man einen ganzen Gegenstand erkennt. Der Gegenstand ist in der Reflexion unheil geworden, unganz. Man sieht im zerbrochenen Spiegel alles zersplittert, aufgerissen, zerstückelt. Die Reflexion ist gleichsam explodiert, auseinandergebrochen. Darin ist zwar das Kind noch zu sehen und auch der Spielball, aber die Risse des Spiegels gehen auch durch das Spiegelbild, und deuten damit auf die Verzweiflung, dass dieses Spiel des kindlich hüpfenden Balles auf der Bühne des Nagelbrettes des Krieges stattffindet. Im Dadaismus spricht so das verzweifelte Kind in Hugo Ball. Das Kind wird sozusagen auf dieses Nagelbrett gezwungen und es scheint als versuchte der Ball mit seinen Hüpfern da endlich wegzukommen. Oder anders gesagt, als sei er irre geworden und versuche er das Unmögliche, nämlich mit seiner Weichhheit dieses brutale Gesteck aus Blei und Nägeln in den Boden zu stampfen. Tatsächlich veschwindet dieser rote Ball auch, sobald der Krieg zuende ist. Kaum jemand hatte von seinen Zürcher Hüpfern damals Notiz genommen.

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